Transformation kann man nicht herstellen, sondern nur kultivieren.

Original: Transformation cannot be manufactured. It can only be gardened. It grows, when the conditions arise.

Nipun Mehta


Dieses Zitat liebe ich ja!
„It can only be gardened.“
Den TRaum, den wir in uns tragen und die Vision, die wir verwirklicht sehen wollen, kann erst wachsen, wenn die Bedingungen vorhanden sind. Wenn die Räume bereit sind, für das „Neue“. Wenn der Boden bereitet ist. Meint vor allem, dass wir (alle) nicht mal eben jemanden bezahlen können, der uns „Transformation“ irgendwo hin macht oder baut. Es lässt sich nicht mal eben äußerlich herstellen.
Wenn wir nach unten fühlen, können wir wahrnehmen, dass wir sind alle mit dem Boden verbunden sind – unserer Erde. Wir alle laufen über sie und gleichzeitig laufen wir über die Kapitalismen und imperialen Lebensweisen unserer Zeit. Wäre dies ein Garten, würden wir über versiegelte Flächen schreiten, an vernachlässigten überwucherten Beeten, leeren Brunnen und verunreinigten Flussadern vorbei kommen und kaum noch Schmetterling sehen, Vögel hören und vergessen, dass wir in Lebendigkeit intim und nah mit anderen Lebewesen verbunden sind.
Zurück zum Boden. Dort fängt alles an. Dort endet alles.
Zurück zum Boden klingt für mich ebenso wie „zurück in die Zukunft“.
Wer von euch kennt diesen genialen Film : )

Wie wir alle wissen, brauchen Gärten, braucht Boden Liebe und Pflege. Diese Liebe und Pflege zu allererst bei uns selbst zu kultivieren, dort wo wir es nicht gelernt haben, ist ein regenerativer Akt. Und damit: Evolutionär. Transformativ. Kultivierend.

Ein wichtiger Schlüssel dafür unseren „Boden“ zu lockern, ist Loslassen. Nun…?

Loslassen.
Wir sind so oft mit „halten“ beschäftigt, dass wir loslassen vernachlässigen.
Wobei halten natürlich wichtig ist! Räume halten…Prozesse halten…Emotionen halten…Verantwortungen (unsere?) halten… : )
Doch ohne Loslassen verlieren wir unsere natürliche Fähigkeit zur Regeneration.
Wir können unseren engagierten Alltag mit allerlei zusätzlichen Programmpunkten füllen wie Yoga, Meditation, Sport etc. – doch gelingt uns dort echtes loslassen? Ist eine Pause von einer Stunde „Programm“ wirklich mit Loslassen zu vergleichen? Oder geht Loslassen tiefer? Braucht eine konkrete Entscheidung?
Uns Loslassen zu erlauben ist in sofern auch ein transformativer Akt. Denn es fordert uns heraus dem alten Muster des Funktionierens und damit der Identifikation alter Verhaltensweisen mit einem frischen neuen inneren Wertesystem zu begegnen. Wenn wir schaffen uns wirklich darauf einzulassen und ein klares Nein gegenüber systemischer Unstimmigkeit formulieren können, beginnen wir unser Leben wieder ernst zu nehmen. Es bedeutet auch nicht alles allein machen zu müssen. Die Kraft eines klaren Neins wird denke ich unterschätzt. Es braucht kein liebloses Nein zu sein. Vor allem das in Liebe zu sich selbst, nach außen hin formulierende Nein, ist etwas, dass sehr selbstwirksam und durchdringend in unser Leben schwingt und Veränderung in seiner Notwendigkeit achtet sowie darüber hinaus mit der Möglichkeit versieht, auch das Unmögliche zu erreichen.

Vielleicht kommen wir einer lebensdienlichen Gegenwart mit einem klaren >Nein< sogar deutlich näher als mit halbherzigen <Ja´ s>.

Verfasst von CreⱯ
im Rahmen der Langen Wochen der Nachhaltigkeit.